Freitag, 17. September 2004

Eigentlich

Wichtige Füllwörter der Gegenwart, ohne die die heimische Sprache unter der Last ihrer puren Sinnhaftigkeit zusammenbrechen würde. Wir sind nämlich nicht nur leidenschaftliche "Eigentlich"- und chronische "Irgendwie"-Sager. Wir verwenden auch liebend gern:
a) "Liebend gern, am liebsten im Konjunktiv der charmanten Verweigerung: "Ich würde ja liebend gern, aber du weißt..."
b) "Meinetwegen", aus der österreichischstämmigen Familie der Wurschtigkeit.
c) "Durchaus", das kompromislose "Eigentlich" der politischen Gelassenheit. Es behauptet und begründet sich selbst und stärkt durchaus den Glauben an die Kraft der eigenen Worte.
d)"Sozusagen", die Zentrale des gesagten Nichtsagens. Passt immer, wenn etwas so, wie es gesagt wird, sozusagen nicht klar genug ist, wenn man es sozusagen aber nicht besser sagen kann, oder wenn man sozusagen überhaupt noch nicht weiß, was man eigentlich sagen will. Und das kommt bei mir durchaus öfter vor.

Dem Kommentar vom Standard(dag) aus dem Jahre Schnee und von mir leicht abgeändert, ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, mir geht es durchaus öfters so, es spricht mir sozusagen aus der Seele.
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