Sonntag, 16. Mai 2004

Norah Jones und Wiener Würstchen

(c)dallasmusicguide.com Robert Whyteselten hab ich ein so gut gemischtes publikum gesehen, wie beim heutigen live-gastspiel der mehrfachen Grammy-Gewinnerin Norah Jones hier in wien. der jüngste war so um die 8 Jahre alt (ob musikliebendes wunderkind oder zwangsbeglückt konnte ich nicht rausfinden) , der herr hinter mir sicher jenseits der 70. toll, United Generations. und alle fandens super. mich eingschlossen. erst fürchtete ich, es könnte doch zu ruhig werden, dem war aber nicht so. Mademoiselle Jones versuchte auch immer wieder mit leichten anekdoten die stimmung aufzuheitern, doch zu wien wollte ihr partout nicht mehr einfallen als ihre erste Klavier-lehrerin "Lisl soundso" und wiener würstchen. als sie sich als einziges bandmitglied outete, solche schon mal gegessen zu haben, vergwisserte sie sich schnell noch, ob diese dinger eh nicht aus wien kommen, denn die sind grausig, und wien findet sie ziemlich cool, das würde nicht zusammenpassen. was nicht nur ihr, sondern auch dem publikum zu schaffen machte, war die schreckliche akkustik des austria centers. wer zum geier auf die idee kam, dieses konzert ausgerechnet in dieser bienenwabe zu veranstalten, sollte sich schnell mal in eines der vielen winkerl stellen. befremdlich fand sie auch die armen, die in diesen zappendusteren seitenrängen sitzen mussten. sie nannte sie schlichtweg "pocket-people" und erwähnte mehrmals die strange architektur dieser halle. dennoch, trotz allem, wien findet sie super. und lisl war ja auch aus wien, ihre klavierlehrerin, für einen tag... als sie etwa 4 war. ja...genau.
alles zusammengefasst ein gelungenes konzert, die musiker gut auf einandereingespielt, norahs stimme in cd-qualität (wenn man den widerhall des austriacenters weglässt) und die stimmung wohlig warm. hinterläßt ein unglaublich angenehmes gefühl, frühlingshaft schwebt man mit den anderen 3000 gästen die rolltreppen runter, um dann vom eisigen wind mitte MAI (!!) wieder am boden der tatsachen zurückgeholt zu werden. Und spätestens seit meiner heimfahrt in der U1 mit eben diesen 3000 konzertbesuchern, weiss ich auch, wie sich so wiener würstchen in ihren gläsern fühlen.
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